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OPS Version 2022

Kapitel 1
DIAGNOSTISCHE MASSNAHMEN
(1-10...1-99)

Funktionstests
(1-70...1-79)

Diese Gruppe gliedert sich in folgende Kategorien:

  • 1-70 Provokationstestung
  • 1-71 Pneumologische Funktionsuntersuchungen
  • 1-76 Metabolische Funktionsuntersuchung
  • 1-77 Palliativmedizinische, geriatrische und frührehabilitative Funktionsuntersuchung
  • 1-79 Physiologische Funktionstests

1-70 Provokationstestung

1-700 Spezifische allergologische Provokationstestung
Inkl.:
Kutane, orale, nasale, bronchiale, subkutane oder intravenöse allergologische Provokationstestung
Allergologische Provokationstestung durch Stichprovokation
Hinw.:
Die Anwendung dieses Kodes setzt die kontinuierliche ärztliche Überwachung in Notfallbereitschaft voraus

1-71 Pneumologische Funktionsuntersuchungen

1-710 Ganzkörperplethysmographie
Inkl.:
Untersuchung mit Applikation pharmakodynamisch wirksamer Substanzen
Hinw.:
Spirometrie und Flussvolumenkurve sind im Kode enthalten
1-711 Bestimmung der CO-Diffusionskapazität
Inkl.:
Single-breath- und Steady-state-Verfahren
1-712 Spiroergometrie
1-713 Messung der funktionellen Residualkapazität [FRC] mit der Helium-Verdünnungsmethode
1-714 Messung der bronchialen Reaktivität
Inkl.:
Untersuchung unter pharmakologischer Belastung, Kaltluft oder Laufbelastung
1-715 Sechs-Minuten-Gehtest nach Guyatt
1-716 Messung des fraktionierten exhalierten Stickstoffmonoxids [FeNO]
1-717 Feststellung des Beatmungsstatus und des Beatmungsentwöhnungspotenzials
Exkl.:
Feststellung des Beatmungsstatus und des Beatmungsentwöhnungspotenzials im Rahmen der prolongierten Beatmungsentwöhnung auf intensivmedizinischer oder nicht intensivmedizinischer spezialisierter Beatmungsentwöhnungs-Einheit (8-718.8 ff., 8-718.9 ff.)
Hinw.:
Diese Kodes sind nur für Patienten, die bei stationärer Aufnahme das 14. Lebensjahr vollendet haben, anzugeben
Diese Kodes sind für Patienten anzugeben, die über Tubus oder Tracheostoma beatmet entlassen oder verlegt werden sollen, sofern der Patient nicht auf einer spezialisierten Beatmungsentwöhnungs-Einheit weiterbehandelt wird
Diese Kodes können auch im Laufe der Behandlung für Patienten angegeben werden, die über Tubus oder Tracheostoma beatmet werden, wenn die Dauer der Beatmung entsprechend den Regelungen der Deutschen Kodierrichtlinien zur Berechnung der Beatmungsdauer ab Beginn der Beatmung mehr als 95 Stunden an aufeinanderfolgenden Tagen beträgt
Die Einleitung einer häuslichen maschinellen Beatmung während desselben stationären Aufenthaltes ist gesondert zu kodieren (8-716 ff.)
  • Mindestmerkmale:
    • Durchführung durch einen Facharzt mit der Zusatzbezeichnung Intensivmedizin oder einen Facharzt mit mindestens 3-jähriger Erfahrung in der prolongierten Beatmungsentwöhnung auf einer auf die Beatmungsentwöhnung von langzeitbeatmeten Patienten spezialisierten Beatmungsentwöhnungs-Einheit. Der Facharzt soll nicht an der Behandlung des Patienten beteiligt gewesen sein. Die Durchführung kann auch telemedizinisch erfolgen
    • Erhebung folgender Kriterien zur Entwöhnungsbereitschaft:
      • Atemmechanik (z.B. Hustenstoß, Sekretion)
      • Hämodynamischer Status (z.B. Blutdruck, Herzfrequenz)
      • Sedierungsscore (z.B. Richmond Agitation-Sedation Scale)
    • Beurteilung der NIV-Fähigkeit
    • Feststellung der Gasaustauschparameter (z.B. pO2, pH, pCO2, sO2) mit invasiven oder nicht invasiven Messverfahren (z.B. Blutgasanalyse, Pulsoxymetrie, transkutane Oxymetrie und CO2-Messung)
    • Feststellung der Geräteeinstellungen (mindestens Beatmungsmodus, Beatmungsdrücke, Atemfrequenz, FiO2 oder O2-Fluss; die Feststellung der Atemfrequenz ist entbehrlich, sofern eine Beatmungsform gewählt wurde, bei der eine Einstellung der maschinellen Atemfrequenz nicht vorgesehen ist)
    • Feststellung der Gerätemesswerte (mindestens Atemfrequenz, Atemzugvolumen, Atemminutenvolumen, Beatmungsdrücke)
    • Klinische Einschätzung der Prognose der Grund- und Begleiterkrankungen und der Entwicklung der akuten Erkrankungsphase, die zur Beatmung geführt hat
    • Klinische Einschätzung des Regenerationspotenzials und der Compliance (Mitarbeit) des Patienten
    • Evaluation des (mutmaßlichen) Patientenwillens (ggf. unter Einbezug eines Ethik-Fallgesprächs)
    • Beurteilung des Beatmungsentwöhnungspotenzials unter Berücksichtigung der erhobenen Befunde
  • 1-717.0 Mit Feststellung eines nicht vorhandenen Beatmungsentwöhnungspotenzials
  • 1-717.1 Mit Indikationsstellung zur weiteren Beatmungsentwöhnungsbehandlung

1-76 Metabolische Funktionsuntersuchung

1-760 Belastungstest mit Substanzen zum Nachweis einer Stoffwechselstörung
Inkl.:
Orale Leucin-, Carnitin-, Phenylpropionsäure-, Glukose-, Laktose- oder Fettbelastung
Intravenöse Pyruvatbelastung
Fastentest
Hinw.:
Die Anwendung dieses Kodes setzt die kontinuierliche ärztliche Überwachung in Notfallbereitschaft voraus
1-761 Pankreasfunktionstest mit Aspiration von Duodenalsaft über eine Duodenalsonde
Inkl.:
Sekretin-Test
1-762 Leberfunktionstest mit intravenöser Applikation eines C13-markierten Substrates
Inkl.:
Intravenöse C13-Methacetin-Applikation
Hinw.:
Die Anwendung dieses Kodes setzt die kontinuierliche Messung der 13CO2-Abatmung über eine Atemmaske direkt am Patienten voraus

1-77 Palliativmedizinische, geriatrische und frührehabilitative Funktionsuntersuchung

1-770 Multidimensionales geriatrisches Screening und Minimalassessment
Exkl.:
Standardisiertes geriatrisches Basisassessment (1-771)
Geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung (8-550 ff.)
Hinw.:
Hier soll die Kurzform des Basisassessments kodiert werden
Die Anwendung dieses Kodes setzt die Untersuchung von mindestens drei Bereichen (z.B. Mobilität, Selbsthilfefähigkeit und Kognition) voraus, die mit standardisierten Messverfahren untersucht werden
1-771 Standardisiertes geriatrisches Basisassessment (GBA)
Exkl.:
Geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung (8-550 ff.)
Hinw.:
Die Anwendung dieses Kodes setzt die Untersuchung von mindestens fünf Bereichen (z.B. Mobilität, Selbsthilfefähigkeit, Stimmung, Ernährung, Kontinenz, Kognition und soziale Situation) voraus, die mit standardisierten Messverfahren untersucht werden
1-773 Multidimensionales palliativmedizinisches Screening und Minimalassessment
Exkl.:
Standardisiertes palliativmedizinisches Basisassessment (1-774)
Palliativmedizinische Komplexbehandlung (8-982 ff.)
Spezialisierte stationäre palliativmedizinische Komplexbehandlung (8-98e ff.)
Hinw.:
Dieser Kode ist nur einmal pro stationären Aufenthalt anzugeben
Hier soll die Kurzform des Basisassessments kodiert werden
Die Anwendung dieses Kodes setzt die Untersuchung von mindestens drei Bereichen der Palliativversorgung (z.B. Schmerzanamnese, Symptomintensität, Lebensqualität, psychosoziale Belastetheit, Alltagskompetenz) voraus, die mit standardisierten Messverfahren untersucht werden
1-774 Standardisiertes palliativmedizinisches Basisassessment (PBA)
Exkl.:
Palliativmedizinische Komplexbehandlung (8-982 ff.)
Spezialisierte stationäre palliativmedizinische Komplexbehandlung (8-98e ff.)
Spezialisierte palliativmedizinische Komplexbehandlung durch einen Palliativdienst (8-98h ff.)
Hinw.:
Dieser Kode ist nur einmal pro stationären Aufenthalt anzugeben
Die Anwendung dieses Kodes setzt die Untersuchung von mindestens fünf Bereichen der Palliativversorgung (z.B. Schmerzanamnese, Symptomintensität, Lebensqualität, Mobilität, Selbsthilfefähigkeit, Stimmung, Ernährung, soziale Situation, psychosoziale Belastetheit, Alltagskompetenz) voraus, die mit standardisierten Messverfahren untersucht werden
1-775 Frührehabilitationsassessment von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren
Inkl.:
Wiederholte Erhebung einzelner Assessmentbestandteile je nach Zustand des Patienten
Exkl.:
Frührehabilitative Komplexbehandlung von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren (8-553 ff.)
Hinw.:
Diese Kodes sind nur einmal pro stationären Aufenthalt anzugeben
Die Durchführung der Evaluation des Schluckens mit flexiblem Endoskop (1-613) ist nicht gesondert zu kodieren
  • Mindestmerkmale:
    • Standardisiertes Frührehabilitationsassessment zur Erfassung und Wertung der Funktionsdefizite in mindestens 2 der folgenden 5 Bereiche:
      • Standardisiertes Assessment der Dysphonie: Stroboskopie, Stimmanalyse und ein subjektiver Bewertungsbogen (z.B. VHI)
      • Standardisiertes Assessment der Dysglossie: Morphologisch-funktioneller Organbefund, Sprechanalyse und Lautbestandsprüfung, Überprüfung des Hirnnervenstatus
      • Standardisiertes Assessment der Dysphagie: Fiberendoskopische Schluckuntersuchung (z.B. nach Langmore 2001) oder Videofluoroskopie, die Durchführung erfolgt interdisziplinär durch 2 Untersucher
      • Standardisiertes Screening des Nutritionsstatus: Nutritional Risk Screening (NRS 2002) nach Kondrup
      • Standardisiertes Assessment des Kauens: Zahnärztliches Konsil zur frühzeitigen kaufunktionellen zahnärztlichen Versorgung
    • Die Zeiten beinhalten die Vor- und Nachbereitung des Patienten und die Erstellung eines differenzierten standardisierten Befundberichtes zur Entwicklung eines Frührehabilitationskonzeptes
  • 1-775.0 Dauer mindestens 60 bis 90 Minuten
  • 1-775.1 Dauer mehr als 90 Minuten

1-79 Physiologische Funktionstests

1-790 Polysomnographie
Inkl.:
Kardiorespiratorische Polysomnographie
Neurologische Polysomnographie
Pneumologische Polysomnographie
Hinw.:
Dauer mindestens 6 Stunden
Obligate Verfahren: Videomonitoring, 2 x EEG, 3 x EMG, 2 x EOG, Schnarchgeräusch-Messung, Bestimmung der Körperposition, Überwachung des oro-nasalen Atemflusses, Überwachung der thorakalen und abdominalen Atemexkursionen, EKG und Pulsoxymetrie (mindestens 14 Kanäle)
Fakultative Verfahren: Ösophagusdruckmessung, Bestimmung des transkutanen Sauerstoff-/Kohlendioxid-Partialdruckes, transkranielle Dopplersonographie, Körpertemperaturmessung, Aktographie, Blutdruckmessung, Tumeszenzmessung
1-791 Kardiorespiratorische Polygraphie
Hinw.:
Dauer mindestens 6 Stunden
Obligate Verfahren: Schnarchgeräusch, Bestimmung von Körperposition, oro-nasalem Atemfluss, thorakalen und abdominalen Atemexkursionen, EKG und Pulsoxymetrie (mindestens 7 Kanäle)
Fakultative Verfahren: Ösophagusdruckmessung, Bestimmung des transkutanen Sauerstoff-/Kohlendioxid-Partialdruckes, Blutdruckmessung
1-795 Multipler Schlaflatenztest (MSLT)/multipler Wachbleibetest (MWT)
Hinw.:
Dauer mindestens 4 x 20 Minuten, Videomonitoring, 2 x EEG, 1 x EMG, 2 x EOG, EKG, ggf. Bestimmung des oro-nasalen Atemflusses (mindestens 6 Kanäle)
1-797 Komplexe endokrinologische Funktionsuntersuchung
Hinw.:
Die Anwendung eines Kodes aus diesem Bereich setzt die kontinuierliche ärztliche Überwachung in Notfallbereitschaft oder einen Zeitaufwand von mehr als 6 Stunden voraus
  • 1-797.0 Ohne invasive Katheteruntersuchung
    Inkl.:
    Durstversuch, Insulin-Basalratenermittlung, Insulinhypoglykämietest, Wachstumshormon-Spontansekretion
  • 1-797.1 Mit invasiver Katheteruntersuchung
    Inkl.:
    Endokrinologische Lokalisationsdiagnostik bei hormoneller Exzessproduktion
    Radiologische Diagnostik
1-798 Instrumentelle 3D-Ganganalyse
  • 1-798.0 Mit Kinematik
    Hinw.:
    Hierbei ist die Erfassung der Gelenkwinkelverläufe der unteren Extremität in allen 3 Ebenen durchzuführen
  • 1-798.1 Mit Kinetik
    Hinw.:
    Hierbei ist die Erfassung von Bodenreaktionskräften zur Bestimmung von Gelenkkraftmomenten und Gelenkleistungen durchzuführen
  • 1-798.2 Mit Elektromyographie
    Hinw.:
    Hierbei ist die dynamische Erfassung der Muskelaktivität von Muskelgruppen der unteren Extremität beim Gehen durch Oberflächen-Elektromyographie durchzuführen
  • 1-798.x Sonstige
  • 1-798.y N.n.bez.
1-799 Instrumentelle 3D-Funktionsanalyse der Wirbelsäule
  • 1-799.0 Kurzzeitmessung
    Hinw.:
    Hierbei sollen mindestens Haltung, Dynamik, Bewegungsumfang und Form der Wirbelsäule erfasst werden
  • 1-799.1 Langzeitmessung
    Hinw.:
    Hierbei ist die Erfassung der Wirbelsäulenfunktion über mindestens 12 Stunden erforderlich
    Die erforderliche Kurzzeitmessung ist nicht gesondert zu kodieren
  • 1-799.x Sonstige
  • 1-799.y N.n.bez.
1-79a Ballon-Okklusionstest einer Arterie
Inkl.:
Ballon-Okklusionstest der A. carotis
Hinw.:
Die Ultraschalluntersuchung ist im Kode enthalten